Manche Dinge kann auch selbst der Mensch mit einem unheimlichen Kraftaufwand nicht. Die Sache ist nämlich, dass es schier unmöglich ist als Mensch einen Druck von mehreren Tonnen zu erzeugen, ohne eine zusätzliche Hilfe.
Eine solche perfekte Hilfe bietet eine Hydraulikpresse. So kannst du einfach und entspannt Druck- und Pressarbeiten ausführen und so Gegenstände und Materialien ausrichten, biegen oder montieren.
Weitere Informationen und Antworten auf Fragen wie, welche Hydraulikpresse die Richtige für dich ist und worauf du beim Kauf zu achten hast, findest du im weiteren Verlauf dieses Artikels.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Hydraulikpresse?
- Wird eine besondere Ausbildung benötigt?
- Was für unterschiedliche Typen gibt es?
- Vor- und Nachteile von Werkstattpressen
- Worauf ist beim Kauf einer Hydraulikpresse zu achten?
- Wissenswertes
- Für was werden Werkstattpressen genutzt?
- Verschiedene Varianten von Werkstattpressen
- Vor- und Nachteile der verschiedenen Hydraulikpressen
- Hersteller von Hydraulikpressen
- Wie wird eine Hydraulikpresse bedient?
- Lagerbedingungen und Standort einer Hydraulikpresse
- Heimwerkstatt oder Gewerbe – Welche Werkstattpressen sind die Richtigen?
- Zubehör und Erweiterungsmöglichkeiten
- Kosten einer Hydraulikpresse
- Fazit
Was ist eine Hydraulikpresse?
Die Hydraulikpresse wird auch Werkstattpresse genannt und ist ein hervorragender Helfer für verschiedene Druck- und Pressarbeiten. Im Handumdrehen werden Montage- und Richtarbeiten zum Kinderspiel.
Das Einsatzgebiet einer Hydraulikpresse ist groß und findet sich in verschiedenen Branchen und Bereiche wieder. Beispielsweise in Werkstatt, Handwerk, Industrie, Landwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau. Ebenfalls unentbehrlich ist die Werkstattpresse für jeden Kfz-Profi.
Wird eine besondere Ausbildung benötigt?
Wenn du eine Hydraulikpresse für die privaten Zwecke verwenden möchtest, dann sind keinerlei Vorschriften vorgeschrieben. Dennoch solltest du immer die Sicherheitsvorkehrungen beachten, bevor du mit der Arbeit beginnst. Handwerkliches Geschick ist von Vorteil und auch erforderlich.
Wenn du absoluter Anfänger im Umgang einer Hydraulikpresse bist, dann empfiehlt es sich einen Kurs zu belegen. Dort erhältst du das nötige Wissen und erlernst den richtigen Umgang mit der Werkstattpresse. Die nötigen Tipps verhelfen dir eine bessere und sichere Handhabung mit der Hydraulikpresse und beugt schmerzhafte Verletzungen vor.
Was für unterschiedliche Typen gibt es?
Wer sich für eine Hydraulikpresse interessiert, hat die Qual der Wahl. Im Wesentlichen wird zwischen Bankpresse, Standpresse und Rahmenpresse unterschieden.
Wer bei der Arbeit eine Presskraft von 10 bis 23 Tonnen benötigt, ist mit einer Stand- und Bankpresse bestens ausgestattet. Eine Presskraft zwischen 50 und 100 Tonnen erreicht eine Rahmenpresse und wird überwiegend in der Industrie gebraucht.
Vor- und Nachteile von Werkstattpressen
Werkstattpressen bietet dir einige Vorteile, ganz egal, ob in der Werkstatt oder bei dir zu Hause in der Garage. Eine Handhebelpresse kann einen enormen Pressdruck bis zu 60 Tonnen aufbringen, die ein Mensch mit bloßer Muskelkraft niemals entwickeln könnte.
Das Werkstück lässt sich ohne Probleme zur Bearbeitung mit einer Spannklemme befestigen. Das ermöglicht dir ein sicheres Arbeiten und gewährleistet ein präzises Pressen der Lager, Bolzen und Ähnliches.
Vorteile:
- Druckleistung regelbar
- Hohe Präzision
- Hohe Kräfte möglich
- Leichte Bedienung
Nachteile:
- Hohes Gewicht
- Benötigen viel Platz
- Hohe Anschaffungskosten
- Zusammenbau
Worauf ist beim Kauf einer Hydraulikpresse zu achten?
Wenn du dir eine Hydraulikpresse zulegen willst, dann solltest du dir vorher die Frage stellen, wofür du die Werkstattpresse benötigst und benutzen willst. Eine Hydraulikpresse gibt es in verschiedenen Größen und Abmessungen, auch in der Eigenschaft variieren die verschiedenen Modelle untereinander.
Wenn du größere Werkstücke zu bearbeiten hast, dann ist die Abmessung und die Einbauhöhe der Lagerpresse ein wichtiger Indikator. Des Weiteren sollte die Presskraft bzw. Druckleistung und auch die Funktionalität der Hydraulikpresse berücksichtigt werden. Je nachdem aus welchem Material und Beschaffenheit die zu pressenden Werkstücke bestehen, ist eine höhere und niedrigere Presskraft bzw. Druckleistung notwendig.
Eine gute Funktionalität zeichnet sich dadurch aus, dass der Presstisch in der Höhe verstellbar ist. Achte auf die Tischabmessungen, das hilft dir dabei, auch größere Werkstücke ohne Probleme zu bearbeiten. Wobei bei nicht verstellbaren Pressen die Bearbeitung an Werkstücken begrenzt ist.
Wenn du dir schließlich im Klaren bist, für welches Einsatzgebiet die Hydraulikpresse genutzt werden soll, dann kannst du dir Gedanken über die tatsächliche Presskraft bzw. Druckleistung machen. Es gibt verschiedene Ausführungen bezüglich der Druckklassen. Die gängigsten befinden sich zwischen 10 und 60 Tonnen.
Selbstverständlich erhältst du auch Lagerpressen, die weit darüber hinaus gehen, aber für den Heimwerker oder Kfz-Profi finden diese Produktgruppe keine Verwendung und sind für industrielle Tätigkeiten konzipiert worden.
Ich empfehle dir sehr, auf die Qualität der Werkstattpresse zu achten. Die Wertigkeit und Verarbeitung des Materials sollte stimmen, da mit einer Hydraulikpresse hohe Kräfte erzeugt werden können. Eine gute Qualität erkennst du daran, dass die Schweißnähte durchgängig und sauber geschweißt worden sind und, dass die Bauteile ein Korrosionsschutz aufweisen.
Bei einer Werkstattpresse sollte nie auf eine stabile und solide Konstruktion verzichten werden. Da bei Gebrauch durch den Kolbenhub eine hohe Druckleistung auf die Bauteile und Werkstücke ausgeübt wird. Die Füße sollten eine ausreichende Breite haben und der Standort sollte mit bedacht gewählt werden, damit die Lagerpresse einen sicheren Stand beim Arbeiten gewährleisten kann.
Doch am Ende entscheidet meistens das Preis-Leistungs-Verhältnis über den Erwerb der Werkstattpresse. Solltest du die Lagerpresse für gewerbliche Tätigkeiten nutzen, dann empfehle ich dir den Kauf einer qualitativ hochwertigen und namenhaften Hydraulikpresse.
Wissenswertes
Jeder der schon mal mit Hydraulikpressen gearbeitet hat weiß, wie viel Presskraft und Druckleistung so ein Kolbenhub aufbringen kann. Damit sich diese Presskraft entwickeln kann, wird das Prinzip der Hydrostatik genutzt. Die Druckleistung auf die Pressfläche wird von Hubbewegungen durch eine Flüssigkeit erzeugt.
Das Hydrauliköl wird durch den Pumphebel oder der Fußpumpe in ein schmales Rohr gepresst und gelangt anschließend in einen großen Behälter. Der erzeugte Druck im Behälter ist identisch wie in dem schmalen Rohr. Die Presskraft wird auf die gesamte Fläche im Behälter verteilt.
Würde man auf den größeren Behälter verzichten und nur mit dem schmalen Rohr arbeiten, würde die Druckleistung nicht die erwünschte Höhe erreichen, um effiziente Arbeit zu leisten. Dieses beschriebene Prinzip ist unter dem Namen hydrostatisches Paradoxon oder pascalsches Paradoxon bekannt.
Um den Druck nachzulassen, wurde eine Ventilsteuerung eingebaut, die entweder mit Hand oder auch magnetisch erfolgt. Der Oberkolben wird bei der kleineren Werkstattpresse häufig mit zwei integrierten Federn zurück in die Ausgangsposition gezogen.
Ein hydraulischer Rückzugsmechanismus ist bei einer größeren Hydraulikpresse üblich, da dort größere Kräfte benötigt werden, um den Oberkolben in Ausgangsposition zu bringen.
Für was werden Werkstattpressen genutzt?
Werkstattpressen werden für viele verschiedene Arbeiten gern genommen. Beispielsweise ist die hohe Presskraft ideal zum Montieren und entfernen von Radlager, Stifte, Gelenke, Riemenscheiben, Buchsen und einiges mehr geeignet. Solche Arbeiten lassen sich auch per Hand erledigen, dafür wird ein Hammer und ein Durchschlag benötigt.
Abgesehen davon, dass diese Variante eine kraftaufwendige Tätigkeit ist, kann man nie den gleichen sauberen Effekt erzielen, als würde man das Lager mit einer Lagerpresse bearbeiten. Durch den gleichmäßigen und sauberen Kolbenhub wird das Lager bzw. das Werkstück nicht mit hohen Erschütterungen beschädigt.
Ebenfalls ist das Biegen und Ausrichten von Metallen eine kraft- und zeitraubende Tätigkeit. Mit einer Hydraulikpresse kannst du zukünftig solche anstrengenden Arbeiten kinderleicht und ohne viel Mühe erledigen. Hydraulikpressen erreichen mit dem gleichmäßigen Kolbenhub eine Presskraft bzw. Druckleistung von mehreren Tonnen, die du mit Muskelkraft niemals aufbringen könntest.
Profi-Tipp: Eine Werkstattpresse eine Investition für viele Jahre. Bei guter Pflege und Wartung kannst du sehr lange etwas davon haben. Achte darauf, dass du eine Hydraulikpresse wählst, für die du auch Jahre später die passenden Ersatzteile problemlos finden kannst.
Verschiedene Varianten von Werkstattpressen
Es gibt verschieden Varianten, Arten und Modelle von einer Hydraulikpresse. Ganz egal, ob im privaten Handwerkerbereich oder für gewerbliche Betriebe. Die gängigste Produktgruppe ist die Lagerpresse mit Hand- und Fußpumpe. Somit wird die aufgebrachte Muskelkraft hydraulisch umgewandelt und in einen Kolbenhub versetzt.
Du kannst dir das Prinzip ähnlich, wie einen Wagenheber vorstellen nur das einige Werkstattpressen auch mit einer Fußpumpe bedient werden können. Diese Produktgruppe gibt es in verschiedenen Größen und unterschiedlicher Press- und Druckleistungen. Je kleiner die Hydraulikpresse, desto geringer die Druckleistung.
Für bestimmte Arbeiten sind geringere Presskräfte durchaus ausreichend, also sollte die günstigste Produktgruppe nicht immer die Schlechteste sein. Wenn du keinen Platzmangel in deiner Garage oder Werkstatt hast und dazu noch eine Werkstattpresse mit hoher Presskraft benötigst, dann könnte eine elektrohydraulische Lagerpresse genau das Richtige für dich sein.
Bei dieser Werkstattpresse ist ein Stromanschluss von Nöten, da die hydraulische Presskraft mit einem Elektromotor erzeugt wird. Das macht die elektrohydraulische Lagerpresse zu der komfortabelsten Produktgruppe. Deswegen kommt diese Hydraulikpresse in den meisten Fällen bei Industrie- und Gewerbebetrieben zum Einsatz.
Solltest du eine kleine Presse benötigen, die man leicht und schnell auf eine Werkbank montieren kann, dann ist die sogenannte Drehdorn- und Kniehebelpresse die richtige Wahl. Mit diesen relativ kleinen Werkstattpressen kannst du dennoch eine Presskraft von einer Tonne erzeugen.
Schwierig wird es jedoch, wenn du größere Werkstücke bearbeiten musst. Dennoch reichen diese kleinen Werkstattpressen für kleine Pressarbeiten ohne Weiteres aus. Durch den geringen Kolbenhub ist diese Produktgruppe somit ideal für feine Arbeiten geeignet.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Hydraulikpressen
- Standard Hydraulikpresse:
- Vorteile:
- Kraft gut regelbar
- Hohe Präzision
- Hohe Kräfte möglich
- Leichte Bedienung
- Nachteile:
- Hohes Gewicht
- Benötigt viel Platz
- Vorteile:
- Elektrohydraulische Lagerpresse:
- Vorteile:
- Hohe Presskraft
- Präziser Kolbenhub
- Schnelle Presszeit
- Sehr stabil
- Nachteile:
- Hoher Platzbedarf
- Sehr schwer
- Hoher Anschaffungspreis
- Vorteile:
- Drehdornpresse:
- Vorteile:
- Leicht zu bedienen
- Ideal für kleine Arbeiten
- Günstiger Anschaffungspreis
- Passt auf jede Werkbank
- Nachteile:
- Nicht geeignet für große Werkstücke
- Geringe Presskraft
- Vorteile:
- Kniehebelpresse:
- Vorteile:
- Leicht zu bedienen
- Ideal für kleine Arbeiten
- Günstiger Anschaffungspreis
- Passt auf jede Werkbank
- Nachteile:
- Nicht geeignet für große Werkstücke
- Geringe Presskraft
- Vorteile:
Hersteller von Hydraulikpressen
Damit du eine kleine Auswahl an guten Werkstattpressen hast, möchte ich dir hier nun ein paar Hydraulikpresse Marken vorstellen. Diese sin die derzeit besten am Markt. Du bist also damit ziemlich gut beraten.
Timbertech Dornpresse
Eine Werkstattpresse 20T von der Marke Timbertech ist eine absolute Empfehlung, wenn es darum geht Ausricht, Biege, und Montagearbeiten zu tätigen. Diese Hydraulikpressen erzeugt eine Druckleistung von 20 Tonnen, was durchaus für viele gängige Arbeiten ausreicht.
Der Presstisch ist in der Höhe verstellbar und du kannst auch größere Werkstücke damit bearbeiten. Die Tischabmessungen sind somit völlig ausreichend. Durch den verstellbaren Presstisch brauchst du nicht auf die Einbauhöhe achten. Timbertech hat es sich nicht nehmen lassen, der Hydraulikpresse breite Füße zu verpassen, dadurch wird ein fester und stabiler Stand gewährleistet.
Durch die breiten Füße sollte der Standort eben sein, sonst kann es dazu kommen, dass die Presse wackelt. Das Gewicht solch einer Presse liegt bei 70 kg. Die Arbeitshöhe beträgt ca. 0 – 87 cm und die Arbeitsbreite: ca. 55 cm.
Die komplette Produktgröße (B/H/T) befindet sich bei 63/150/60 cm. Ebenfalls das Preis-Leistungs-Verhälnis einer Timbertech kann sich sehen lassen. Ein kleines Manko ist der einfache Lack, der nur dünn auf das Metall aufgetragen wurde.
VidaXL Hydraulikpresse
Die Hydraulikpressen vom Hersteller VidaXL unterscheidet sich nicht viel von seinem Konkurrenten Timbertech. Laut Herstellerangaben liegt die Press- und Druckleistung ebenfalls bei 20 Tonnen. Kundenbewertungen zu folge ist die aufzuwendende Kraft am Pumphebel ab 7 Tonnen Druckkraft relativ hoch. Ab 15 Tonnen Druckkraft ist mit einem höheren Kraftaufwand und Körpereinsatz zu rechnen.
Die Lieferung wird bei einer VidaXL auf zwei bis drei Pakete aufgeteilt. Abgesehen von der benötigten Druckkraft, ist die VidaXL eine zuverlässige Hydraulikpresse, die dir viel Zeit und Arbeit abnimmt. Die Maße (B/H/T) betragen ca. 72 x 70 x 175 cm.
Knuth Produktpresse
Wer eine Produktpresse für den Einsatz in Handwerksbetrieben, Schulen und Lehrwerkstätten benötigt, der sollte den Hersteller Knuth genauer unter die Lupe nehmen. Die Produktpresse von Knuth gehört zu den qualitativ hochwertigeren Lagerpressen. Auch hier erhältst du verschiedene Varianten und Größen, die sich am Ende auch im Preis unterscheiden.
Mit einer Knuth Produktpresse hast du die Möglichkeit, den Stößelhub unterschiedlich einzustellen. Der Stößelhub wird in Millimeter angegeben und ist im Pressvorgang geringer als Schnellhub. Wenn sich das Werkstück im Pressvorgang befindet, dann sollte der Stößelhub geringer sein, da es sich leichter und kontinuierlicher pressen lässt.
Möchtest du den Oberkolben lediglich nur in Position bringen, dann kann der Stößelhub erhöht werden, so ersparst du dir häufiges Pumpen. Wer schon mal eine Produktpresse von Knuth ausprobiert hat, der weiß deren Qualität zu schätzen. Diese Hydraulikpressen sind für Werkstätten und Handwerksbetrieben sehr zu empfehlen.
Wie wird eine Hydraulikpresse bedient?
Wenn die Hydraulikpresse einen sicheren Stand hat und du mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut bist, dann kann die Arbeit beginnen. Die sogenannten Druckplatten müssen auf den Presstisch platziert werden. Achte darauf, dass die Tischabmessungen genügen, um die nötigen Werkstücke zu bearbeiten.
Stelle vorher den Presstisch, auf die richtige Höhe ein. Das erlangst du dadurch, wenn du nacheinander die Sicherheitsbolzen entnimmst. Hast du die Bolzen entnommen, dann kannst du den Presstisch auf die von dir gewünschte Höhe verstellen. Jetzt kannst du das Werkstück auf die Druckplatte legen und es kann angerichtet werden.
Bei einigen Werkstattpressen lässt sich der Oberkolben oder auch Presszylinder seitlich verschieben. Mithilfe der Pumpe oder Fußpumpe bewegt sich der Kolben mit einem gleichmäßigen Kolbenhub in Richtung Werkstück. Das Bedienen der Hand- und Fußpumpe muss so lange vollzogen werden, bis der Pressvorgang vollendet ist.
Ist das Lager oder Werkstück gepresst, so kannst du durch eine einfache Betätigung des Drehknopfes den Presszylinder automatisch zurück in die Ausgangsposition bringen. Das Werkstück sollte erst entfernt werden, wenn der Oberkolben vollständig zurückgefahren ist.
Wenn du keinen Presskraftverlust erleiden möchtest, dann ist eine hydropneumatische Lagerpresse empfehlenswert. Diese Art von Hydraulikpressen werden beim Pressvorgang von einem Kompressor unterstützt.
Lagerbedingungen und Standort einer Hydraulikpresse
Eine Lagerpresse sollte einen trockenen Standort haben. Werkstattpressen bestehen zum größten Teil aus Metall, diesbezüglich verzeiht dir die Presse nicht so schnell, wenn Wasser an die falschen Stellen kommt. Beachte, dass der Zylinder gut eingesprüht ist und das sich keine Verunreinigungen absetzen.
Eine regelmäßige Reinigung gehört somit ebenfalls dazu. Verzichte auf starke Industriereiniger, die den Lack anfressen. Der Lack dient nicht nur zur Optik, sondern auch als Korrosionsschutz. Sollte sich bei regelmäßiger Reinigung der Lack mit der Zeit verabschieden, so kann an den freien Stellen Rost entstehen, der sich mit der Zeit in das Material frisst und die Statik beeinflusst.
Wenn du die Lebenszeit mehrere Jahre verlängern willst, dann solltest du die Werkstattpresse mit schwächeren Reinigern reinigen. Bei guter Pflege und Wartung leistet die Hydraulikpresse viele Jahre einen zuverlässigen Dienst. Das Wechseln von Flüssigkeiten sollte nicht vernachlässigt werden, da geben die Hersteller verschiedene Zeiten an, die du auf der Bedienungsanleitung nachlesen kannst.
Das zugehörige Presswerkzeug sollte auch immer vor Schmutz und Beschädigungen kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt werden. Eine längere Lebenszeit erreichst du, wenn du die einzelnen Zubehörteile regelmäßig leicht einölst. Damit du lange was von deiner Lagerpresse hast und sie lange zuverlässig in Betrieb genommen werden kann, empfiehlt es sich, die entstandenen Schäden zeitnah zu beheben.
Heimwerkstatt oder Gewerbe – Welche Werkstattpressen sind die Richtigen?
Die Lagerpresse ist für Heimwerker sowie für Gewerbetreibende eine enorme Arbeitserleichterung. Gerade für Betriebe ist das Argument Zeitersparnis ein absoluter Kaufgrund. Hier gilt, die Wahl der richtigen Lagerpresse ist in erster Linie davon abhängig zu machen, welche Werkstücke du bearbeiten musst.
Handwerker benötigen in der Regel keine so hohe Presskraft bzw. Druckleistung wie Gewerbetreibende. Deswegen ist eine hydraulische Presse mit einer Pressleistung von bis zu 10 Tonnen völlig ausreichend. Im Gegensatz dazu benötigen Betriebe eine weit aus höhere Presskraft. Hier kann eine große Funktionsweite einer schweren Hydraulikpresse von bis zu 20 Tonnen durchaus von Vorteil sein.
Diese Features haben ihren Preis und solch eine Hydraulikpresse weist hohe Anschaffungskosten auf. Abgesehen davon, benötigt solch ein Gerät einen enormen Platz und einen ebenen Standort, der nur meist in großen Hallen und Werkstattbetrieben zu finden ist.
Zubehör und Erweiterungsmöglichkeiten
Das Gute an einer Werkstattpresse ist, dass diese in der Regel nur eine einmalige Investition ist. So hast du viele Jahre etwas davon. Sinnvollerweise solltest du eine Produktgruppe wählen, von der du genau weißt, dass du auch Jahre später die erforderlichen Ersatzteile bekommen kannst.
Du erhältst für eine hydraulische Presse unterschiedliche Druckstiftsätze oder auch Treibsätze genannt. Das sind verschiedene Treibsätze mit unterschiedlichen Durchmessern, die dir dabei helfen, noch exakter und leichter die Werkstücke zu pressen. Damit die Hydraulikpresse vielseitig einsetzbar ist, solltest du darauf achten, dass die Presse mit verschieden Treibsätzen oder Ausdrücker kompatibel ist.
Weiteres nützliches Zubehör sind verschiedene Prismenpaare, Zentriervorrichtungen und Stempelsätze. Bei einer qualitativ hochwertigen Lagerpresse werden diverse Zubehörsets mitgeliefert.
Kosten einer Hydraulikpresse
Die Kosten einer Werkstattpresse können von Modell zu Modell sehr unterschiedlich sein. Der Grund liegt klar auf der Hand. Je mehr das Gerät leisten kann und umso größer die Presse ist, desto teurer wird der Anschaffungspreis. Eine einfache kleine Lagerpresse mit bescheidener Ausstattung kannst du schon für mehrere Hundert Euro erhalten. Größere Maschinen mit Elektropumpe und hydraulische Rückstellfunktion von Oberkolben können schon mehrere Tausend Euro kosten.
In der Regel werden die meisten Hydraulikpressen noch mit Hand bedient und können eine Presskraft bzw. Druckleistung, bis zu 60 Tonnen erlangen. Der Oberkolben hat mindestens einen Durchmesser von 150 mm bis 250 mm. Je nach Effizienz reicht eine kleinere Hydraulikpresse für bestimmte Arbeiten vollkommen aus und eignet sich ideal für Einzelanfertigungen.
Solltest du etwas Größeres benötigen und im Bereich der Serienanfertigung tätig sein, dann sind elektronisch betriebene Lagerpressen genau das Richtige für dich. Da diese schneller und effizienter arbeiten, liegt der Anschaffungspreis diese Werkstattpressen zwischen 5000 € und 20000 €. Auch hier variiert der Preis je nach Produktgruppe und Ausstattung.
Die Presskraft solch einer industriellen Hydraulikpresse ist um einiges höher als die kleineren Modelle. Sie können eine Druckkraft von 50 Tonnen bis 200 Tonnen erzeugen. Der Oberkolben bei so einer großen Presse wird hydraulisch in die Ausgangsposition gezogen und die Ventilschaltung erfolgt über Magneten.
Fazit
Diejenigen von euch, die schon mal Radlager und Bolzen pressen oder Richtarbeiten erledigen mussten wissen, welch anstrengende und mühselige Arbeit das werden kann. Auch mit Hammer und Durchschlag ist die aufgebrachte Kraft begrenzt, vor allem sind Verletzungen keine Seltenheit. Bei Abrutschen des Hammers kann es zu Beschädigungen des Werkstückes kommen.
In den aller seltensten Fällen, geht so eine Arbeit reibungslos vonstatten. Arbeite deswegen lieber wie ein Profi mithilfe einer Hydraulikpresse und schone deine Muskelkraft und Nerven. Mit einer hydraulisch betriebenen Werkstattpresse kannst du beispielsweise Radlager oder Bolzen einfach und sauber vom Werkstück rein- oder rauspressen.
Du sparst nicht nur Kraft und Mühe, sondern auch enorm viel Zeit. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass du das Werkstück bei richtigem Gebrauch nicht beschädigst. Solltest du einen hohen Wert auf Präzision bei vernünftiger Press- und Biegearbeit legen, dann ist eine Hydraulikpresse genau das Richtige für dich.