Die Kneifzange, im allgemeinen Sprachgebrauch meistens Beißzange genannt, ist eines der ältesten Werkzeuge, die der Mensch erfunden hat.
Sie dient dazu, etwas festzuhalten, Nägel heraus zu ziehen oder Draht durchzukneifen – daher der Name.
Aufbau und Aussehen der „Beißzange“
Alle Arten von Zangen – ob Beißzange, Rohr-/Wasserpumpenzange, Flachzange, Crimpzange usw. – bestehen aus zwei gleichlangen Griffen, die mit einem Gelenk (wird auch Gewerbe genannt) verbunden sind und bei denen am vorderen Ende verschieden geformte Backen , (die z.T. mit Schneiden versehen sind) dazu dienen, etwas festzuhalten, ab zu kneifen oder mittels Hebelkraft heraus zu ziehen.
Im Prinzip verstärkt die Zange also die Kraft unserer Hand. Wenn wir die Griffe zusammenpressen, dann überträgt das Gelenk diese Kraft auf die Backen – es wirkt also wie ein zweiseitiger Hebel. Je näher das Gelenk an den Backen sitzt und je länger die Griffe sind, um so größer ist die Kraft, die auf die Schneiden wirkt. Diese müssen so geschliffen sein, dass sie genau aufeinander passen, um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können.
Dabei ist Kneifzange nicht gleich Kneifzange!
So wie es diverse Sorten von Schraubendrehern oder Hämmern für verschiedene Arbeiten gibt, so gibt es auch Beißzangen für viele Anwendungsgebiete – verschiedene Gewerke benutzen verschiedene Zangen! Will man sich also eine Kneifzange kaufen, muss man wissen, für welche Arbeiten Sie gebraucht wird. Nach der Form der Schneide unterscheidet man:
- Kneifzange: Das ist die Zange, die der Laie für gewöhnlich als Beißzange bezeichnet. Sie wird in manchen Gegenden auch Knipex genannt, obwohl dies eigentlich ein Firmenname ist. Sie hat eine Grifflänge von ca. 16 – 20 cm und eine Backenbreite ab ca. 20 mm. Sie besteht bzw. sollte aus Werkzeugstahl bestehen, wobei die Schneiden wegen der großen Beanspruchung zusätzlich gehärtet sein sollten.
- Kantenzange: Eine Kneifzange, bei der die Backen vorne nicht rund, sondern gerade sind, um die Zange so besser am Werkstück aufsetzen zu können.
- Hammerzange: An dieser Zange ist eine der Backen seitlich gerade geschliffen, so dass man hier eine Fläche bekommt, um mit dem Hammer darauf schlagen zu können. Die Hammerzange wird zum Durchtrennen von stärkerem Draht oder Nägeln benutzt.
- Rabbitz – oder Monierzange: Sie hat i.d.R längere, schmale Griffe, schmale Backen, eine größere Gelenkübersetzung und wird zum Knoten von Drahtgeflecht eingesetzt.
- Lochzange oder Papageienschnabel: Das ist eine Spezialzange, die der Fliesenleger zum Vergrößern von Löchern in Fliesen benötigt. Den Namen hat diese Zange von ihrer Form, die dem Schnabel eines Papageis ähnelt.
An den Griffen sind oftmals Gummiüberzüge angebracht, um das Arbeiten zu erleichtern und ein Abrutschen zu vermeiden. Sollten die Zangen für Arbeiten an elektrischen Anlagen verwendet werden, so müssen spezielle Kunststoff-Griffhüllen mit 1.000 Volt-Schutzisolation nach VDE (Verband der Elektrotechnik) vorhanden sein.
Zum Privatgebrauch ist eigentlich nur die normale Beißzange notwendig; zusätzlich leistet eine Kombizange gute Dienste. Wer allerdings in Haus und Garten viele Arbeiten selber machen möchte, der wird sich nicht nur eine Beißzange kaufen, sondern sich mehrere in verschiedenen Längen und Backenbreiten zulegen.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Wenn man eine Beißzange kaufen möchte, so sollte man in erster Linie auf Qualität achten. Denn nichts ist für einen Handwerker – ob Profi oder Heimwerker – schlimmer als ein Werkzeug, das auf Grund mangelnder Qualität schon beim ersten Gebrauch den Geist aufgibt.
Ärgerlich, wenn man deshalb nicht mehr weiter arbeiten kann; viel schlimmer aber ist die Verletzungsgefahr durch den Gebrauch von „Billigwerkzeug“, das während der Arbeit bricht. Auch wenn man für Qualitätswerkzeug etwas mehr ausgeben muss, im täglichen Gebrauch macht sich die Mehrausgabe bezahlt. Also lieber eine teurere, aber gute Zange – als zwei „Billigheimer“, über die man sich nur ärgert, wenn bei der ersten echten Belastungsprobe die Schneide ausbricht!
Eine gute Qualität einer Beißzange erkennt man am stabilen Kreuzgelenk, das leichtgängig sein sollte, damit sich die Zange leicht öffnen und schließen lässt. Die Griffe sind bei guten Zangen ergonomisch geformt, damit die Hand beim Gebrauch nicht so schnell ermüdet. Am wichtigsten ist aber wohl der verwendete Stahl! Hier sollte man darauf achten, eine Zange aus hochwertigen Werkzeugstahl mit einer Chrom – Vanadiumlegierung, zu erwerben.
Besonders zu empfehlen sind die Kneifzangen der Firma Knipex. Diese Firma mit Sitz in Wuppertal fertigt seit über 120 Jahren Zangen und ist mittlerweile der weltweit größte Hersteller. Hier kann der Käufer sicher sein, ein Qualitätsprodukt „made in Germany“ zu erwerben! Kneifzangen von Knipex erhält man im Bau – und Fachmarkt oder im Internet in verschiedenen Größen und Ausführungen und kann so die Beißzange kaufen, die man braucht.