Du hast dir sicher, spätestens als du deinen ersten eigenen Garten hattest, die Frage gestellt, ob du einen Rechen kaufen sollst. Spätestens im Herbst, wenn die Bäume ihre Blätter abwerfen wird klar, dass ein Rechen bei der Gartenarbeit wichtig ist.
Doch im Baumarkt oder in den einschlägigen Fachgeschäften und Onlineshops staunt man schnell über die Vielzahl der Rechen. Welcher ist nun der Richtige? Der Heurechen, Laubrechen oder der Blumenrechen? Und was ist ein Schneidrechen?
Um dir bei der Auswahl zu helfen, findest du hier eine Vielzahl an nützlichen Informationen, die dir den Einkauf erleichtern sollen.
Inhaltsverzeichnis
Was genau ist ein Rechen?
Der Rechen ist wohl neben dem Spaten eines der bekanntesten und gängigsten Gartenwerkzeuge. Der Rechen ist ein Werkzeug zur manuellen Benutzung, d. h. es gibt keine Rechen, die mit einem Motor arbeiten. Unabhängig davon, ob es ein Elektro- oder Brennstoffmotor ist.
In der Grundform sind fast alle Rechen gleich: An einem langen Stab (Stiel) befindet sich ein Querbalken, der sogenannte Holm. An diesem Holm sind kurze Fortsätze angebracht, die sogenannten Zinken. Die Größe des Holms und der Abstand der Zinken und deren Stabilität hängen von der hauptsächlichen Verwendung ab, für die der Rechen entwickelt wurde.
Woher kommt der Rechen eigentlich?
Auch wenn es nicht viel mit dem Rechen kaufen zu tun hat, ist manchmal doch interessant zu wissen, woher etwas kommt. Daher hier kurz und knapp: Die ersten Rechen, die bekannt sind, wurden in der Römerzeit entwickelt.
Damals waren es die Heurechen aus Holz. Sie wurden sozusagen der Menschenhand nachempfunden und erweitert, um die Arbeit bei der Heuernte zu erleichtern. Über die Jahrhunderte wurde der Rechen dann an die vielen speziellen Einsatzbereiche angepasst.
Der Heurechen
Der Heurechen ist der ursprünglichste aller Rechen und wurde für die Handarbeit auf dem Feld entwickelt. Er ist eigentlich für die Heuernte gedacht. Er ist also ideal, falls ein Rasenmäher keinen Fangkorb hat. So kann der Grasschnitt mühelos eingesammelt werden.
Den Heurechen kann man allerdings auch im Nutzgarten gut verwenden: Durch die festen Zacken können Saatrinnen in feinkrümmeligen Boden gezogen werden. Auch können grobe Bestandteile, wie z. B. Steine, so eingesammelt werden oder der Boden aufgelockert werden.
Allerdings solltest du dafür die extra dafür entwickelten Gartengeräte, die Gartenharke, anschaffen. Besonders. wenn du deinen Garten länger bewirtschaften willst und nur selten neue Geräte kaufen möchtest. Gartenharken sind stabiler und unempfindlicher als Heurechen und sind daher für schwerere Arbeiten und größere Steine besser geeignet.
Die Pros und Contras von Heurechen:
- + Holz ist ein Naturmaterial
- + relativ günstig in der Anschaffung
- + ideal zum Einsammeln von Grasschnitt
- + gut bei großen Grasflächen
- + da Holzkonstruktion können Zinken und Stil leicht ausgetauscht werden
- – reine Holzkonstruktion
- – Holz ist nicht wettertauglich
- – Holz kann bei größeren Gewichten schnell brechen
- – Stiel ist in der Regel nicht ergonomisch geformt
Wenn du einen Heurechen kaufen möchtest, ist der Unimet Holzrechen ein guter Kompromiss aus Preis und Qualität.
Die Gartenharke
Die Gartenharke ist, im Prinzip, die haltbarere Variante des Heurechens. Der Querholm mit den einzelnen Zinken ist in der Regel aus Metall. Er ist dadurch viel robuster. Für den Stiel der Gartenharke kann sowohl Holz, als auch Plastik und Metall verwendet werden. Das ist abhängig vom Geschmack des Käufers und dem zur Verfügung stehenden Budget.
Die Gartenharke kann, wie der Heurechen auch, zum Zusammenziehen von Grasschnitt genutzt werden. Die Zinken sind ähnlich weit voneinander entfernt. Die Harke ist aber weit stabiler, wenn es um das Herauslesen von groben Bestandteilen aus dem Erdreich geht. Das ist besonders im Nutzgarten von Vorteil, wenn es viele Steine im Boden gibt.
Durch die Konstruktion mit verschiedenen Materialien (z. B. Holm aus Metall und Stiel aus Hartplastik) gibt es Gartenharken mit unterschiedlichen Stiellängen und teilweise mit ergonomisch geformten Stielen. Gerade wenn du häufiger im Garten arbeitest, sind ergonomisch geformte Werkzeuge wichtig, um deinen Körper zu schonen.
Pros und Contras von Gartenharken
- + ergonomisch geformte Griffe möglich
- + gut geeignet für schwerere Bestandteile im Boden vom Nutzgarten, z. B. Steine
- + je nach Material wetterfest
- – gleiche Funktionen wie der Heurechen
Die Kaufempfehlung für die Gartenharken ist der Gartenrechen von Green Tower. Sie ist robust und hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der Laubrechen
Der Laubrechen ist der bekannteste Rechen. Er wird häufig auch nur als „Rechen“ oder „Rechenbesen“ bezeichnet. Im Gegensatz zum Heurechen und der Gartenharke hat der Laubrechen auf den ersten Blick keinen klassischen Holm. Die einzelnen Zinken gehen fächerförmig vom Stiel aus weg.
Möchtest du dir einen Laubrechen kaufen solltest du darauf achten, dass die Zinken nicht aus Plastik sind. Das kommt gerade bei günstigeren Modellen vor.
Pros und Contras von Laubrechen
- + zahlreiche Varianten
- + teilweise ergonomische Stiele
- + teilweise mit Teleskopstiel, was vorteilhaft bei unterschiedlich große Gartenarbeitern und zudem platzsparend ist
- + ideal um Laub und Gras zusammenzuziehen
- – günstigere Modelle sind teilweise mit Plastikzinken ausgestattet
- – nicht für große Grasschnittmengen geeignet
Bevor du einen Laubrechen kaufen gehst, solltest du dir grundsätzlich überlegen, wie groß die zu bearbeitende Fläche ist, und wie oft du den Laubrechen nutzen möchtest. Denn danach, also nach der Arbeitsbreite und Haltbarkeit, richten sich die Preise. Der Multistar Fächerbesen von WOLF-Garten ist eine gute Anschaffung. Er war Testsieger im Praxistest der Zeitung „Selbst ist der Mann“.
Schneidrechen
Schneidrechen haben keine klassische Zinken, sondern Metallblätter, die teilweise geschärft sind. Schneidrechen werden benutzt, um Moos und Rasenfilz zu entfernen.
Dabei dringt der Rechen millimeterweise in den Boden ein und lockert diesen so oberflächlich auf. Ein Schneidrechen kann demnach auch zum Vertikutieren von Rasenflächen genutzt werden.
Pros und Contras von Schneidrechen
- + hervorragend zum Entfernen von Moos und Rasenfilz
- + bei verhärteten Oberflächen, z. B. wegen Regen, kann der Schneidrechen Vorarbeiten leisten. Aber Vorsicht: Die Zinken verbiegen schnell und werden unbrauchbar.
- + werden teilweise als Kombisystem mit einem holzrechenähnlichem System angeboten, sodass der entfernte Rasenfilz und das Moos gleich zusammengezogen werden können.
- – Verletzungsgefahr
Zum Kaufen kann der Gardena Kombisystem Schneidrechen empfohlen werden. Er liefert die gewohnte Gardena Qualität zu einem guten Preis.
Der Rechenbesen
Der Rechenbesen ist eine Mischung aus einem Heurechen und einem Laubrechen. Die einzelnen Zinken sind horizontal geordnet angebracht, wie bei einem Heurechen. Aber die einzelnen Zinken sind näher beieinander, ähnlich einem Laubrechen.
Wie auch der Laub- oder Heurechen eignet sich der Rechenbesen zum Zusammenziehen von Grasschnitt und Laub. Dabei sind die Zinken nicht so empfindlich und leicht zu verbiegen wie bei einem Laubrechen, gleichzeitig aber nicht so weit auseinander, wie bei einem Heurechen, sodass auch feineres Material gut zusammengerecht werden kann.
Der Rechenbesen ist also eine gute 2-in-1 Mischung für kleinere Rasenflächen, wenn man normalerweise beide Gartengeräte nutzt.
Pros und Contras zum Rechenbesen
- + Verbindet die Vorteile von Laub- und Heurechen
- + sehr gut für kleine Gärten geeignet
- – sehr viele Varianten aus Plastik, die sich nicht für Arbeiten auf Steinböden eignen
Zum Kauf kann der Gardena Rechenbesen empfohlen werden. Im Praxistest der Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ 06/2012 erreichte er die Bewertung „Gut 1,7“.
Der Blumenrechen
Der Blumenrechen ist im Prinzip die kleinere Variante einer Gartenharke. Der Holm ist schmäler und daher besitzt der Blumenrechen weniger Zinken. Der Stiel ist kurz, sodass sich der Blumenrechen ideal für die Arbeit in Blumenkästen, Blumenbeeten und Staudenrabatten im Knien oder Hocken eignet.
Der Connex Blumenrechen kann hier als Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Der Griff ist ein wenig dicker, sodass er sich gut greifen lässt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut.
Weitere Gartengeräte
Die Gartenhacke
Die Gartenhacke ist der Klassiker der Gartengeräte. Aber die Gartenhacke ist kein Rechen. Sie besitzt vorne keinen klassischen langen Holm mit Zinken, sondern ein breites Metallblatt (Hackblatt). Teilweise befinden sich auf der anderen Seite des Metallblatts noch zwei bis drei Zinken. Die Gartenhacke wird verwendet, um festen Boden aufzulockern und Unkraut zu entfernen.
Vor- und Nachteile:
- + Unterschiedliche Varianten
- – können sehr schwer sein
Eine Kaufempfehlung für eine Gartenhacke auszusprechen ist fast nicht möglich. Das hängt von den jeweiligen Ansprüchen an die Hacke hab. Beispielsweise ist die schwere Gartenhacke zur Bodenbearbeitung von harten Böden nicht vergleichbar mit der leichten Hacke mit einem kleinen Metallblatt und drei Zinken.
Was du generell beim Kauf eines Rechen beachten solltest
Generell solltest du beim Kauf der Werkzeuge darauf achten, dass sie einen grundsoliden Eindruck machen. Damit ist gemeint, dass der Holzstiel nicht zu dünn sein sollte und keine Risse im Holz sein dürfen.
Die Verschraubungen zwischen dem Werkzeug vorne und dem Stiel müssen fest sitzen, sodass das eigentliche Werkzeug am Stielende nicht wackelt. Die Schrauben sollten zudem einen gängigen Kopf haben, z. B. Kreuzschlitz, damit die Schraube wenn nötig nachgezogen werden kann.
Die metallenen Bestandteile sollten wetterfest bearbeitet worden sein, sodass sie nicht rosten. Im Idealfall ist der Stiel ergonomisch geformt, um so rückenschonend arbeiten zu können. Das gibt es sowohl in der Holz- als auch in der Plastik- oder Metallvariante.
Bei Kunststoffteilen ist darauf zu achten, dass der Stiel UV-beständig ist. Sonst wird das Plastikwerkzeug beim Arbeiten im Freien schnell spröde.
Teilweise gibt es die Werkzeuge und den Stiel separat zu kaufen. Das ist Vorteilhaft, wenn man nur wenig Platz zum Lagern hat. Entscheidest du dich für ein solches System, sollten aber alle Werkzeuge mit dem gewählten Stiel kompatibel sein. Im Idealfall solltest du dich daher für einen Hersteller entscheiden. Wichtig ist dabei nicht nur die Qualität der Werkzeuge zu beachten, sondern auch die Verarbeitung der Steckverbindungen.