Eine Säbelsäge ist der der richtige Helfer im Handwerk, wenn es in deinen Projekten um Schnitte jeglicher Präzisionsstufe geht. Du findest sie im Baumarkt oder im Fachhandel auch unter den Namen Recipro-, Tiger- oder elektrischer Fuchsschwanz. In diesem Artikel erfährst du, wofür du ein solches Werkzeug benötigst, was dessen Vor- und Nachteile gegenüber anderen Sägemodellen sind und auf was du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Die Ursprünge der Säbelsäge
Die Historie der Säbelsäge reicht bis in die Steinzeit zurück. Bereits hier gab es schon geschliffene und gezackte Steine, mit denen der Urmensch verschiedene Gräser und Blätter zerteilt und schneidet. In der Kupferzeit wandelte sich das Material vielseitig. Im Altertum wurde somit aus dem prähistorischen Werkzeug ein vielseitiger Helfer bei verschiedenen Reparatur- und Bauprojekten. Im 15. Jahrhundert wurde dann die erste Säge aus Stahl angefertigt.
Dieses Konzept sollter weitere Jahrhunderte überdauern, bis schliesslich der elektrische Antrieb es ein letztes Mal grundlegend veränderte und das Arbeiten mit einer Säbelsäge essentiell erleichterte. Mittlerweile lässt sich eine solche Säge aus dem Hobbybereich aber auch dem professionellen Baugewerbe kaum noch wegdenken.
Wofür brauchst du eine Säbelsäge?
Die Säbelsäge verdankt ihren Namen dem säbelähnlich herausragenden Sägeblatt. Dieses bewegt sich rhythmisch und erfüllt somit eine Schneidefunktion. Eine Säbelsäge ist prädestiniert für präzise Schnitte an schwer erreichbaren Stellen. Sie eignet sich sowohl für feine, als auch grobe Schneidarbeiten und stellt damit eine Art Universalwerkzeug dar. Der elektrische Antrieb erfolgt durch einen Motor, dessen Drehbewegung in einen Vor- und Rückwärts-Schub für das Sägeblatt übertragen wird. Die Hubzahl wird bei handelsüblichen Säbelsägen oftmals zwischen 23 und 28 Millimetern beziffert. Hochwertige Profigeräte weisen dagegen schon über 30 Millimeter auf.
Wichtig ist neben der Wahl des Gerätes das richtige Sägeblatt. Viele Hersteller führen verschiedenste Ausführungen für unterschiedliche Materialien im Sortiment. Neben dem klassischen Hart- und Weichholz lässt sich mit einer Säbelsäge auch Kunststoff, Keramik, Metall und sogar Stein bearbeiten. Eine Säbelsäge findet vor allem in der Werkstatt und im Hausbau Anwendung, wo sie aufgrund des flexiblen Einsatzes gegenüber anderen Sägen deutliche Vorteile aufweist. Ein klassisches Einsatzgebiet ist der Abbau von Bauteilen auf der Baustelle. Zum Beispiel um Holzkonstrukte fachgerecht und sicher zu demontieren. Auch wenn Materialien vernagelt oder verschraubt sind, schreckt die Säge nicht zurück. Im Garten erweist sie sich als nützlicher Helfer beim Durchtrennen von knorrigen Wurzelwerk oder dem Kappen von Zaunspfählen.
Vergleich mit anderen Sägen
Neben einer Säbelsäge gibt es natürlich noch andere relevante Sägemodelle. Wichtig ist es, die Übersicht zu behalten und stets zu wissen, für welche Vorhaben welche Säge nützlich ist.
Tischkreissäge
Eine Tischkreissäge ist der Meister fürs Grobe. Mit ihrem meist 30 Zentimeter großen Kreissägeblatt gelingen ihr lange und grobe Schnitte durch Holz, Kunststoff und Metall. Je nach Vorschub fällt der Sägeschnitt präziser oder rauer aus. Eine Tischkreissäge ist gegenüber einer Säbelsäge besonders geeignet, wenn es um schnelle Serienschnitte geht. Dafür ist sie stationär und somit nicht so flexibel einsetzbar. Auch Kurvenradien oder Innenschnitte sind mit ihr nicht möglich.
Bandsäge
Wie der Name schon sagt, werkelt in dieser Säge ein durchgängiges, zusammengeschweißtes Sägeband. Damit sind nahtlose Endloschnitte möglich, die gerade bei längeren Werkstücken für eine saubere Schnittkante sorgen. Je nach Banddicke sind bedingt auch Kurvenradien möglich. Gegenüber einer Säbelsäge hat eine Bandsäge den Vorteil, dass du deine Werkstücke auf einer Arbeitsplatte fixieren und an Parallel- und Gehrungsanschlägen ausrichten kannst. Allerdings sind freie Schnitte in verschiedenen Winkeln und Arbeitshöhe auch mit dieser Maschine nicht möglich.
Dekupiersäge
Die Dekupiersäge kommt in Sachen Sägegenauigkeit wohl am ehesten an eine Säbelsäge heran. Denn mit ihr sind sehr feine Schnitte möglich mit entsprechenden Rundsägeblättern sogar besonders enge Kurvenradien oder Innenschnitte. Allerdings ist auch diese Säge stationär und eher auf deiner Werkbank fixiert. Eine Mobile Version davon würde einer Säbelsäge wahrscheinlich noch am nahsten kommen.
Die Säbelsäge hat neben den beschrieben Modellen ihren Durchbruch geschafft. Denn sie schneidet nahezu jedes Material, ganz egal ob es Holz, Metall oder Keramik ist. Und dazu handgeführt mit einer Flexibilität, die eine Band- oder Dekupiersäge nicht erreichen kann. Von einer Tischkreissäge ganz zu schweigen.
Was kostet eine Säbelsäge?
Säbelsägen gibt es viele am Markt. Führende Hersteller wie Bosch, Einhell oder Makita offerieren ein breites Sortiment in Baumärkten, bei Werkzeug- und Holzfachhändlern aber auch auf ihren eigenen Herstellerseiten oder Onlineshops der Vertragspartner. Je nach Ausstattung, Qualität, Marke und Leistung unterscheiden sich die Säbelsäge-Modelle teils frappierend. Günstige Einsteigermaschinen bekommst du bereits für unter 100 EUR. Hier musst du natürlich Abstriche in Sachen Motorleistung und auch Ausstattung machen, Dennoch eignen sich gerade diese Maschinen für den EInstieg oder gelegentliche Sägearbeiten. Nach oben hin gibt es fast kein Limit. Für richtige Profimaschinen mit hilfreichen Komfortfunktionen rufen die Händler gerne mal 500 bis 1.000 Euro auf. Diese werden vor allem im Baugewerbe und in der Holzwirtschaft benutzt.
Was musst du beim Kauf einer Säbelsäge beachten?
Je nach Einsatz und Projekt wählst du die Leistung deiner Säbelsäge aus. Je härter das Material, desto höher sollte die Power des Motors sein. Kleinere Geräte fangen hier bei ca. 500 Watt an. Nach oben hin gibt es fast kein Limit. Profimaschinen glänzen mit Werten bis zu 1.500 Watt. Wichtig ist nicht die pure Kraft sondern die Überlegung für welches Material du dein Werkzeug einsetzen möchtest.
Die Versorgung erfolgt über Netzteil oder Akku. Wobei jede dieser beiden Antriebsarten seine Vor- und Nachteile mit sich bringt. Akkubetriebene Säbelsägen haben in der Regel nicht ganz so viel Motorleistung. Dafür sind die unabhängig von deiner heimischen Steckdose flexibel einsetzbar und wiegen meist weniger. Hier solltest du jedoch sehr genau auf die Betriebsdauer des Akkus achten, denn die Ladezeiten betragen gern mal 1 bis 2 Stunden. Ärgerlich wenn du dein Projekt deswegen unterbrechen musst und keinen Ersatzakku zu Hand hast.
Die andere Variante ist ein Modell mit Netzanschluss. 220 Volt sorgen meist für ordentlich Leistung unter der Haube. Auch ein kontinuierliches Durcharbeiten ist natürlich möglich. Aufgrund der Kabelläge bist du in deinem Einsatzradius jedoch immer etwas limitiert. Es empfiehlt sich in jedem Fall eine Verlängerungs-Schnur.
Was du Hubzahl betrifft, gilt nicht das Motto: viel hilft viel. Du solltest den Pendelhub immer auf dein Werkstück anpassen. Denn Spanentwicklung, Sägeschnitt und Bedienung hängen stark von der richtigen Sägeblatt und Hubzahl Kombination ab. Ratsam sind deswegen Modelle mit Hubzahlregulierung. So kannst du jederzeit die Geschwindigkeit an dein Werkmaterial und deinen Vorschub anpassen.
Da die Säbelsäge mobil geführt wird, ist es wichtig, dass sie auch gut in der Hand liegt. Nur so kannst du sie sicher und kontrolliert bedienen. Schwere und unhandliche Geräte solltest du eher meiden. Denn schon bei längeren Arbeitseinsätzen ermüden schnell die Arme und Hände. Zudem hast du mit einem kleinen handlichen Gerät deutlich bessere Möglichkeiten auch in schwierige Ecken zu gelangen – und dafür ist die Säge schließlich ausgelegt.
Zudem benötigst du zum Führen gerade bei härteren Materialien enorm Kraft und Körpergeschick. Im Handel gibt es spezielle Gelenkvorrichtungen, mit denen du dir die Bedienung deutlich erleichtern und bei größeren Projekten angenehmer gestalten kannst.
Und natürlich solltest du darauf achten, dass der Hersteller bereits ausreichend Sägeblätter anbei legt. Ein Blatt einer Säbelsäge hat nämlich nur mittlere Standzeit und zeichnet sich nicht gerade durch die höchste Haltbarkeit aus. Auch für verschiedene Materialien sollten Sägeblätter mit unterschiedlicher Zahnung, Spanraum und Beschaffenheit vorhanden sein.
Auch beim Thema Energieverbrauch ist der Einsatzzweck deiner Säbelsäge entscheidend. Denn je mehr Leistung der Motor liefert, desto mehr verbraucht er auch Strom. Gerade bei akkubetriebenen Geräten kann das schnell in eine Zwickmühle führen.
Wie reinigst du eine Säbelsäge?
Wenn nach getaner Arbeit die Säbelsäge mit Staub und Spänen bedeckt ist, sollte sie von der Stromversorgung getrennt und sorgfältig gereinigt werden. Dazu zählt die Säuberung des Gehäuses mit einem feuchten Tuch. Mit Druckluftspray reinigst du wiederum hin- und wieder den Innenraum, bevor sich Staub hartnäckig im Getriebe festsetzt und irreparable Schäden verursacht. Die meisten Säbelsägen lassen zudem einen einfachen Sägeblattwechsel zu, falls dieses abgenutzt und stumpf ist.
Die Sägeblätter bei einer Säbelsäge
Wie bei allen Sägearten gibt es verschiedenste Sägeblätter am Markt mit unterschiedlichen Sägeeigenschaften. Um ein schönes Schnittbild und saubere Kanten zu erzeugen ist es wichtig, dass die die Zahnung, den Spanraum des Sägeblattes sowie deinen aufgewendeten Vorschub auf das Material genau anpasst.
Für dünne Materialien und besonders hartes Holz wählst du am besten ein Sägeblatt mit vielen kleinen und eng stehenden Zähnen. Der Spanraum ist gering, die Sägewirkung dagegen fein aber hoch. Damit beugst du unschönen Ausfranzungen an der Schnittkante und Schäden an deinem Sägeblatt vor.
Für grobes Material wie Spanplatten oder Trockenbauwände nimmst du dagegen eher ein Sägeblatt mit weniger, dafür großen Zähnen. Das ermöglicht einen zügigen und aggressiven Schnitt. Durch den größeren Spanraum werden entstehende Späne besser abtransportiert anstatt das Sägeblatt unnötig zu erhitzen.